Gleich nach der Abfahrt in Scourie ereilte uns die erste Schrecksekunde unserer Tour. Von links kam ein Reh aus der Böschung direkt vor Klaus' BMW gesprungen. Ein Ausweichen war nicht mehr möglich und so kam es zum Kontakt zwischen Reh und Q. Trotz seiner offensichtlichen Verletzungen machte sich das Reh auf und davon. Glücklicherweise haben sowohl Fahrer als auch Q den Zusammenstoß unbeschadet überstanden!
Bei Laxford Bridge folgten wir der A 838 road durch eine malerische Landschaft.. In dieser dünn besiedelten Gegend waren wir fast alleine auf der single track road unterwegs. Hin und wieder hat sich ein vereinzeltes Schaf auf die Straße verirrt - nur sehr wenige Fahrzeuge begegneten uns .
In Durness im Nordwesten der schottischen Highlands stärkten wir uns bei Mackays mit einem leckeren Cappuccino.
Direkt an den Klippen befand sich ein Fußballfeld - hier wollte ich auch nicht unbedingt Balljunge sein!
In Durness hatten wir so gut wie den nördlichsten Punkt unserer Tour erreicht. Die Hauptverkehrsader - die A 838 - führte uns nun ostwärts.
Am Loch Erboll und Kyle of Tongue vorbei erreichten wir Bettyhill. Trotz der nur gering besiedelten Gegend sahen wir etlicheTelefonzellen. Da manche von ihnen weit weg von einer Ortschaft standen, stellten wir uns die (unbeantwortete) Frage, wer diese wohl benutzt.
Ein paar Kilometer ging es noch Richtung Osten und kurz hinter Melvich verließen wir die Küste und fuhren am River Halladale entlang nach Süden.
Unendliche Landschaft, kleine Sträßchen und kein Verkehr - ein El Dorado für Motorradfahrer!
Kurz vor Kildonan verließen wir die A 897 und den River Helmsdale. Eine nur teilweise geteerter Weg führte uns an der Ostflanke des Beinn Dhorain entlang. Hier sagte sich Fuchs und Hase "Gute Nacht"! Kein Fahrzeug, keine Menschenseele und auch keine Tankstelle war zu sehen. Nicht dass das mich und meine Gordita jetzt in irgendeiner Weise beunruhigt hätte aber bei Pati's V-Strom ging das kostbare Nass doch so ganz langsam zur Neige.
Nur eine kurze Strecke nachdem wir die an der Nordseeküste entlang führende A 9 erreicht hatten, spuckte die V-Strom noch ein paar Mal und bescherte Pati dann eine Pause. Weder mit guten Worten, noch mit sonstigen Maßnahmen ließ sich die Diva dazu überreden, die ca. 5 Kilometer bis zur Tanke in Brora zurückzulegen. Also rollten wir zu dritt weiter und besorgten Sprit für die V-Strom, nachdem wir auch unsere Tanks wieder gefüllt hatten. Gordita ist vielseitig und eignet sich auch als Pannenhilfsfahrzeug und so fuhr ich die paar Kilometer zurück zu Pati mit seiner Diva. Kundenservice wurde vom Tankwart groß geschrieben. Den Kanister konnten wir nach dem Kurzeinsatz wieder gegen Erstattung des vollen Kaufpreises zurückgeben!
Dunrobin Castle mussten wir natürlich einen Besuch abstatten. Der wunderbare Garten des Schlosses ist den Anlagen des französischen Schlosses Versailles nachempfunden.
Gegen 20.00 Uhr erreichten wir Inverness. Als Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks Highlands ist Inverness die nördlichste Stadt im Vereinigten Königreich. Dementsprechend groß ist auch die Anzahl von B&B. Allerdings zieht es gerade am Wochenende viele Besucher in die Stadt und so mussten wir einige Seitensträßchen abklappern, bis wir ein Quartier fanden.
Auf dem Weg in die City überquerten wir den River Ness über eine wunderschöne Fußgänger-Hängebrücke. Auch der River Ness zählt, wie viele weitere Flüsse der nördlichen Highlands, zu den besten Lachs- und Forellenflüssen in Schottland.
In der City kamen wir uns fast so vor, wie in der Düsseldorfer Altstadt. Zahlreiche Gruppen waren unterwegs um die eine junge Dame oder den anderen jungen Herrn aus dem Single-Dasein zu verabschieden. Entsprechend feucht-fröhlich ging es auch zu!