24.09.2012
Mit Alla hatte ich schon ewig keine Mopped-Tour mehr gemacht. Irgendwann Anfang September klingelte er bei mir an "Ich habe Ende des Monats noch ein paar Tage frei und wir wollten schon immer mal wieder gemeinsam auf Mopped-Tour gehen. Und immer nur mit dem Cabrio macht auch keinen Spaß. Du hast nicht zufällig Lust und Laune und vor allem auch frei?"
Nun, ich hatte natürlich Lust und Laune sowie rein zufällig (ehrlich!) diese Zeit Urlaub.
Die Gegend um Grenoble - das Vercor und die Chartreuse - standen schon länger auf meiner Wunschliste und als Alla ein paar Fotos von dort sah, waren wir uns auch schnell über dieses Ziel einig. Da wir von meinem Moselbikers-Forum noch die Veranstaltung "Spass uff der Gass" hatten, konnten wir erst am 24.09. montags los und wollten am 28.09. -freitags- wieder zurück sein.
Kurzerhand Zimmer im Hotel gebucht und am 24.09. ging es endlich los.
Angesichts der relativ kurzen uns zur Verfügung stehenden Zeit und um die Reifen bei der Anfahrt nicht eckig zu fahren, packten wir Allas Bandit und meine Gordita auf den Motorradanhänger.
Bei "durchwachsenem" Wetter mit einzelnen Regenschauern kamen wir nach 675 km in Moirans, etwas nördlich von Grenoble, an. Das Wetter war mittlerweile erheblich besser und bei einem kleinen Spaziergang durch Moirans schien bereits der Mond von einem blauen Himmel.
25.09.2012
Früh machten wir uns auf den Weg zu unserer Tour durchs Vercors. Zunächst nach Grenoble und von dort ein Stück auf der D1075. Froh, den Berufsverkehr hinter uns lassen zu können, bogen wir nach kurzer Zeit auf die D8 und D8b ab. Auf kurviger Straße erreichten wir schon bald den ersten Col - den Col de L'Arzelier.
Mittlerweile waren teils graue und dunkle Wolken am Himmel aufgezogen. Aber sie konnten sich noch nicht entscheiden, ihren Inhalt auf uns niederregnen zu lassen und so fuhren wir auf weitestgehend trockenen Straßen über den Col de l'Allimas und den Col den Menée.
Natürlich durfte der Col de la Machine und die Traumstrecke Route de Combe Laval nicht fehlen! Bis zu 700 m tief in die Schlucht kann man von der atemberaubend in den Fels gehauenen Straße aus schauen.
Auf den letzten Metern öffneten sich doch noch die Schleusen am Himmel aber von heftigen Schauern blieben wir an diesem Tage doch noch verschont.
Den Abend ließen wir bei leckerem Essen und ein paar Bierchen ausklingen.
26.09.2012
Ein Blick aus dem Fenster verhieß wettermäßig nichts gutes - Richtung Norden tiefgraue und dunkle Wolken, Richtung Westen tiefgraue und dunkle Wolken und auch Richtung Süden tiefgraue und dunkle Wolken. Nur gegen Osten war das Wolkenbild des Himmels etwas heller.
Kurzentschlossen machten wir uns auf in den Osten. Der Col du Galibier sollte unser Ziel sein.
Kaum hatten wir Grenoble verlassen erwarteten uns kleine und kleinste Sträßchen. Auf zig Kilometer sahen wir kein einziges Fahrzeug.
Mit dem Col de la Croix de Fer knackten wir die Höhenmarke von 2.000m. Abwohl der 2.067m hohe "Eisenkreuz-Pass" schon öfters im Programm der Tour de France stand, ist er bei weitem nicht so bekannt, wie der auf der Route des Grandes Alpes südöstlich gelegene Galibier. Bei der Fahrt über den "Eisenkreuz-Pass" wird man mit tollen Ausblicken auf eine wunderbare Gebirgslandschaft belohnt. Irgendwie gefallen mir die französischen Alpen-Pässe besser als beispielsweise die österreichischen oder italienischen. Hier hat sich der "Rummel" mit Souvenir-Buden und Ähnlichem noch nicht breit gemacht. Wenn überhaupt findet man zur Einkehr eine kleine Auberge. Meiner Meinung nach wird das den Bergen "viel gerechter".
Benannt ist der Pass nach dem Eisenkreuz, welches immer noch unmittelbar neben der bewirtschafteten Hütte steht.
Über die sehr kurvige D80 verließen wir das Maurienne-Tal und erreichten schon bald Saint-Jean-de-Maurienne. Wir folgten dem Arc und unmittelbar vor der Auffahrt zum Col du Galibier stärkten wir uns bei Saint-Martin-d`Arc bei einer kleinen Pause.
Bisher hatten wir wettermäßig die richtige Entscheidung getroffen - die dunklen Wolken hielten dicht. Dieses Glück sollte uns allerdings nur noch kurz begleiten. Kaum hatten wir den Rastplatz verlassen, setzten sich die ersten Regentropfen auf den Visieren unserer Motorradhelme fest.
Bis zur Passhöhe des Col du Galibier - mit 2.642m einer der Großen der Route des Grandes Alpes war es noch erträglich.
Ab der Passhöhe des Col du Galibier leideten die dunklen Wolken an Inkontinenz. Der sämliche an diesem Tag bisher zurückgehaltene Regen schien sich innerhalb kürzester Zeit über uns zu ergießen. Heftiger Regen prasselte auf uns ein und begleitete uns die nächsten Stunden bis zur Rückkehr nach Grenoble. Stellenweise stand das Wasser einige Zentimeter hoch auf den Straßen. Auch für die nächsten Tage versprach der Wetterbericht keine Besserung. Notgedrungener Maßen entschlossen wir uns, bereits am nächsten Tag wieder die Heimreise anzutreten.
Bei hoffentlich besserem Wetter wollen wir die äußerst beeindruckende Landschaft wieder besuchen und die phantastischen Motorradstrecken erneut unter die Räder nehmen!