Bevor wir losfahren konnten, mussten wir erst die vordere Radabdeckung von Marlene´s Transalp abbauen, um die Räder von dem festgebackenem Schlamm, den wir uns 2 Tage vorher "eingefahren" hatten, zu befreien. Die Fahrt nach Sighetu Marmatiei führte uns durch das Iza-Tal. Orte mit alten Holzkirchen und geschnitzten Haustüren prägten das Bild.
Obwohl die Straßen eher einem Feldweg glichen, freute Marlene sich darüber, dass heute kein off-road angesagt war. In Sighetu Marmatiei überlegten wir kurz, ob wir nicht doch einen Abstecher in die nur einen Steinwurf entfernte Ukraine machen sollten. Allerdings schreckten uns die wahrscheinlich zu erwartenden Grenzformalitäten ab und wir fuhren zum nordwestlichsten Punkt unserer Tour – zum lustigen Friedhof von Sapanta. Der Friedhof ist bekannt für seine bunten Kreuze und ein Besuch darf eigentlich auf keiner Rumänienreise fehlen. Die Bemalungen zeigen lustige Szenen aus dem Leben oder dem Beruf der Verstorbenen. Die Philosophie des Friedhofes unterscheidet sich von den Kulturen anderer Völker, in denen der Tod als eine traurige Veranstaltung gesehen wird und erinnert an die dakische Kultur, in der der Tod ein Grund zur Freude war, weil die verstorbene Person ein besseres Leben erreichen kann.
Von Sapanta aus mussten wir wieder zurück und von Sighetu Marmatiei aus folgten wir nun der DN18 in Richtung Süden. Durch eine traumhaft schöne Landschaft aber fast ebenso schlechte Straßen kamen wir zu unserem Etappenziel Cluj Napoca oder auf Deutsch Klausenburg. Die 300.000 Einwohner-Stadt empfing uns mit Großstadt-Flair. Unterkunft fanden wir im Hotel Meteor und auch für unsere Motorräder fand sich eine adäquate Bleibe. An den Gästen vorbei manövrierten wir diese in den Innenhof. Abends flanierten wir etwas durch die Fußgängerzone, stärkten uns mit Pizza und Cocktails und schauten dem Bunten Treiben in der Stadt eine Weile zu, bevor wir uns zur Ruhe begaben.