"Tagestour zum Cap Formentor, anschließend zur Klosteranlage Lluc. Am Nachmittag Fahrt über die Sa Calobra."
Das waren die Eckdaten der heutigen Tour im Katalog von Reisen & Erleben.
Unerwartet hatte unsere Gruppe Zuwachs bekommen. Sabine machte mit einer Freundin Urlaub im Ivory Playa. Dieter bot ihr seinen freien Soziaplatz an und ein Motorradhelm war auch schnell organisiert.
Von Alcudia aus an der Bucht von Pollenca entlang wartete schon gleich der erste Leckerbissen auf uns. Die 13,5 km lange zum Cap führende PM-221 wurde ebenso wie die berühmtere Sa Calobra von dem italienischen Ingenieur Antonio Paretti gebaut - und dafür könnte man ihm noch heute die Füße küssen!
In unzähligen Kurven schlängelten wir uns bis zum ersten Aussichtspunkt dem Mirador Colomer. Es wahr wohl eine gute Entscheidung, diese eigentlich für den gestrigen Sonntag vorgesehene Tour auf den heutigen Montag zu verlegen. Wir waren auch recht früh unterwegs und der Verkehr auf diesem beliebten Touri-Highlight hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen. An der Aussichtsplattform waren wir fast alleine.
Unmittelbar gegenüber dem Parkplatz am Mirador Colomer führt eine schmales Sträßchen noch ein Stück weiter hinauf zum alten Wachturm Talaia d´Albercutx. Die Auffahrt führt über einige Serpentinen und endet unglaublich in einer Garage. Etwas abenteuerlich über außen angebrachte Steigeisen gelangt man durch eine enge Öffnung in den Turm. Aber die Mühen werden von einer unbeschreiblichen Aussicht belohnt.
Natürlich fuhren wir noch weiter bis zu dem am äußersten Ende des Cap Formentor gelegenen Faro de Formentor, dem 210m über dem Meeresspiegel gelegenen Leuchtturm.
Über die uns mittlerweile bestens bekannte und immer wieder aufs neue begeisternde Ma-10 tourten wir Richtung Süden. Unseren nächsten Stop legten wir beim Santuari de Lluc ein. Das Kloster ist ein beliebter Wallfahrtsort und gilt als spirituelles Zentrum der Insel. Hier wird die Schutzheilige Mallorcas in Form einer schwarzen Madonnenstatue verehrt.
Nach einer kurzen Besichtigung wartete bereits das nächste Highlight auf uns - die Sa Calobra. Dieses von dem italienischen Ingenieur Antonio Paretti geschaffene Meisterwerk der Straßenbaukunst führte auch bei uns zu wahren Begeisterungsstürmen. Die ca. 14 km lange atemberaubende Serpentinenstrecke schlängelt sich mit ca. 1.000m Höhenunterschied bis zu dem namensgebenden Ort am Meer. Bis 1932 lebten in Sa Calobra nur 32 Menschen und der Ort war nur über den Seeweg oder über einen gefährlichen und beschwerlichen Weg zu Land erreichbar. Warum die Straße überhaupt gebaut wurde, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Wahrscheinlich nicht, um den wenigen Bewohnern den Weg zu erleichtern, sondern eher um den Schmugglern den Zugang leichter zu machen. Fast von jeder Stelle der Ma-2141 sind 4 Straßenbänder zu sehen und Paretti ist es hervorragend gelungen, die Straße in die Landschaft zu integrieren, ohne diese zu verschandeln.
Unten angekommen führte eine schmale Treppe direkt zum Strand und zu einer netten und überraschender Weise nicht überlaufenen Bar / Ristorante. Hier ließen wir bei leckerem Milchkaffee eine ganze Weile die Seele baumeln.
Auch auf der Rückfahrt durften wir wieder im wahrsten Sinne des Wortes die atemberaubende Streckenführung der Sa Calobra erfahren. Kleiner Tipp: kurz hinter Sa Calobra führt in einer scharfen Linkskurve eine kleine Straße rechts ab nach Cala Tuent und zu dem empfehlenswerten und wunderschön gelegenen Restaurante Es Vergeret.
Nach den immer wieder begeisternden Kurven der Ma-10 schauten wir uns auf der Rückfahrt zum Hotel in Pollenca die Pont Roma eine uralte Römerbrücke an.