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2014 - 1 - Mallorca mit Reisen & Erleben

Auch 2014 wollte ich wieder einige "Tour-Guide-Touren" bei Reisen & Erleben unterwegs sein und so langsam sehnte ich mich danach, wieder in etwas wärmeren Gefilden einige Kurven mit meiner Gordita unter die Räder zu nehmen - trotz dem weitesgehend akzeptablen Winter mit meiner letzten Tagestour für 2013 an Silvester und der ersten kleineren Tour für 2014 am Neujahrstag.

"Motorradfrühling auf Mallorca zum Saisonauftakt vom 24.04. bis 04.05.2014" stand im Motorrad-Reisen Katalog.

Und dass Mallorca neben Sonne, Strand und Ballermann gerade für Biker einiges mehr zu bieten hat, ist mittlerweile auch kein großes Geheimnis mehr!


Anreise

So machte ich mich donnerstags in der Frühe auf den Weg nach St. Wendel zum "Headquarter" von Reisen & Erleben.

Neben Bernd als altbewährtem Gruppenleiter setzte sich das Team aus den Tour-Guides Uwe K, Uwe L, Kalli, Hans-Werner und mir, sowie Wolfgang als Fahrer des Gepäcktransporters zusammen.

Insgesamt sollten wir mit 59 Personen und 46 Motorrädern in 6 Gruppen unterwegs sein. Allerdings starteten wir in St. Wendel mit einem Teil der Gruppe. An der Raststätte Goldene Bremm stießen weitere Teilnehmer hinzu und erst am Abend, beim Zwischenübernachtungshotel in Lyon sollten wir komplett sein.

 

Auch bei dieser Tour war der erste Tag reine "Transitstrecke" mit überwiegendem Autobahnanteil. Es liegt nun mal leider in der Natur der Sache, dass für eine ansprechende Anfahrt über kleine Landstrassen einfach die Zeit nicht ausreichen würde. Unspektakulär und ohne Besonderheiten kamen wir gut beim Hotel an. Hier konnte ich dann auch meine Freunde Olga und Roman sowie Martina und Ulrich begrüßen.

Auch am nächsten Tag sollte überwiegend die Autobahn unser Zuhause sein. Nach der Einteilung vom Vorarbend legten wir die Etappe von Lyon nach Barcelona zum Fährhafen in den einzelnen Gruppen zurück. In Barcelona angekommen verblieb uns noch ausreichend Zeit für einen kleinen Bummel über die Ramblas bevor wir die Fähre entern konnten. Dabei durfte ein Besuch des Hard-Rock-Cafe natürlich nicht fehlen.

Auf der Fähre mussten wir dann noch eine Weile bis zur Abfahrt warten - aber das Bier hatten wir uns heute wirklich verdient!


Von Palma nach Alcudia

 

Früh am Morgen legte die Fähre in Palma de Mallorca an und ausgeruht starteten wir in den Tag. Auf der Fähre selbst gönnten wir uns nur ein kleines Frühstück - die Franzosen sagen dazu petit dejeuner. Bernd hatte generalstabsmäßig bereits von zuhause aus für seine Gruppe Frühstücksplätze in einem Hotel in Peguera reserviert. Da schloss ich mich doch direkt mit meiner Gruppe an. Eine gute Entscheidung - gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Alcudia. In meiner weißen Gruppe waren das Roman mit Olga, Ulrich mit Martina sowie Dieter. Der Rest meiner Gruppe wollte auf eigene Faust die Insel erobern. Das ist bei Reisen & Erleben überhaupt kein Problem - da kann selbstverständlich auch "nur" der Rahmen wie Fähre und Übernachtung in Anspruch genommen werden, schließlich ist es Urlaub für die Teilnehmer.

Auf der Insel fand an diesem Tag ein großes Radrennen statt und es stellte sich die Frage, ob wir die Strecke an der westlichen Küste entlang überhaupt wie geplant fahren könnten. Wir nahmen die Tour durch die Serra de Tramuntana in Angriff und bei etwaigen Sperren würden wir uns an dem Ausspruch "schaun mer mal" orientieren. Auf kurviger Strecke über das kleine Bergdorf  Es Capdella gelangten wir bei Andratx auf die Küstenstraße.

Schon bald erreichten wir den Torre del Verger einen alten Wachturm aus dem Jahr 1579. Nachdem wir durch die enge Öffnung in die Spitze des Turms geschlüpft waren, bot sich uns eine phantastische Aussicht über die Küste.

Torre del Verger 

Kurvig ging es weiter und den Abstecher in die kleine Bucht von Port des Canonge wollten wir uns nicht entgehen lassen. Ein schmales und anspruchsvoll kleines Sträßchen führte in engen Serpentinen durch den Wald hinunter ans Meer - und das Beste: die gleiche Strecke durften wir wieder zurückfahren - einfach nur phantastisch!

Zurück auf der Ma-10 zog es uns aber doch ins Landesinnere. La Granja, eines der besten volkskundlichen Museen Mallorcas, hatte unser Interesse geweckt.

Hier vertraten wir uns eine Weile die Beine und tauchten ein in die in diesem Freilichtmuseum präsentierte Vergangenheit. Verschiedene Produkte werden hier zum Verkauf angeboten mit der Möglichkeit von uneltgeltlichen Kostproben. Danach mussten wir dann doch ein kleines Päuschen einlegen.

Nach einer Schleife durch das Hinterland der Küste kamen wir wieder auf die Ma-10. Das Tramuntana-Gebirge ist landschaftlich und streckenmäßig für Motorradfahrer ein Traum! Kein Wunder, dass dieses Gebirge von der Unesco zum Kulturlandschafts-Welterbe erkoren wurde. Immer wieder boten sich uns faszinierende Ausblicke und wenn wir an jeder lohnenswerten Stelle einen Fotostop gemacht hätten, wären wir wahrscheinlich immer noch unterwegs.

Das war doch gleich zu Beginn der richtige Auftakt für eine vielversprechende Woche! Durch unzählige Kurven unterschiedlichster Radien tourten wir in den Nord-Westen der Insel und erreichten mit einem breiten Grinsen im Gesicht unser Tagesziel Alcudia. Zwar waren unzählige Radfahrer unterwegs aber durch Streckensperrungen wegen dem Radrennen waren wir nicht beeinträchtigt und unsere Entscheidung für diese Strecke erwies sich im nachhinein als goldrichtig.

In Playa del Alcudia  im Hotel Ivory Playa bezogen wir unsere Basis für unseren Aufenthalt auf Mallorca.


Valdemossa und Col de Soller

 

Eine Tagestour über Inca und das Landesinnere nach Valdemossa mit Rückfahrt über Port Soller und den Col de Soller stand für den heutigen Sonntag auf dem Programm.

Über Muro und Inca gelangten wir wieder auf teilweise kleinsten Sträßchen in die Berge. Unzählige Radfahrer waren auch heute wieder unterwegs und im Gegensatz zu dem gestrigen Tag mussten wir die ein und andere kleine Umleitung wegen Streckensperrung nehmen.

Bei Orient wurde es dann auf einmal eng auf der Straße. Links eine lange Reihe parkender Autos und rechts nicht wirklich viel Platz. Trotzdem meinte eine ältere Dame, sie müsste uns mit ihrem Auto entgegenkommen. Vorsichtshalber hielt ich mal an. Die ältere Dame ließ sich aber nicht beeindrucken und war offensichtlich der Ansicht, dass ihr Auto doch ein ganzes Stück schmaler sei wie in Wirklichkeit. Ich dachte noch "die kann doch nicht....." Doch! sie konnte! Durch das offene Fenster murrend und schimpfend fuhr sie einfach weiter. Erwartungsgemäß touchierte sie meinen Seitenkoffer und ich musste mich schon heftigst abstützen um nicht umzufallen. Davon ließ sie sich nicht auf- oder abhalten und fuhr einfach weiter. Wahrscheinlich hat sie jetzt an ihrem Auto eine Schramme über die komplette linke Seite. Meinem Alu-Koffer hat diese Aktion Gott-sei-Dank nichts ausgemacht.

Kurze Zeit später - in Bunyola - legten wir dann eine Kaffeepause ein. Vor lauter "durchgestylten" Radfahrern war auf dem zentralen Platz kaum ein Tisch frei.

Nach der Stärkung wartete bereits der nächste Leckerbissen auf uns: der Coll de Soller! Über traumhaft schöne Serpentinen schlängelt sich die Straße den Pass hinauf und auch wieder hinunter.

 

Gerade auf den kleinsten Sträßchen mussten wir höllisch aufpassen. Wenn wir nicht des öfteren Rücksicht auf einige Autofahrer genommen hätten, wäre wahrscheinlich bereits an diesem Tag die gesamte Tour beendet gewesen. Überwiegend Touristen mit Leihwagen waren zum großen Teil mit den Strecken maßlos überfordert - Kurven schneiden, ausbremsen, die komplette Straße einnehmen war bei ihnen Standard.

Auf der Ma-10 angekommen setzten wir den Blinker links und kurvten Richtung Valldemossa. Von der Ma-10 geht eine leicht zu übersehende unscheinbare Straße ab nach Port de Valldemossa. Über anspruchsvolle Kurven führt die nur 3m breite Sackgasse hinunter zum Meer.

Zurück zum Hotel ging es dann über die traumhafte Ma-10. Trotz des vielen Verkehrs machte es einen Riesenspaß. Ein großer Vorteil meiner mit insgesamt 4 Motorrädern recht kleinen Gruppe: ich habe als Guide alle weitestgehend im Blick und bei Überholvorgängen sind wir wesentlich schneller vorbei wink

Gut gelöst auf Mallorca sind die vielen Möglichkeiten einen Fotostop einzulegen. Jede Menge Aussichtspunkte, im spanischen Mirador genannt, sind auf der Ma-10 zu finden. Der Mirador de ses Barques bei Fornalutx ist scheinbar gerade am Wochenende ein beliebter Treffpunkt vieler Lokalmatadoren die krampfhaft versuchen einem Marc Márquez (2-facher Moto-GP Weltmeister) nachzueifern. Kurz hinter dem Mirador rückten plötzlich 2 vom Jagdgeschwader in meine Rückspiegel und  auf unerklärliche Weise bekam ich irgendwie ein heftiges Zucken in meine rechte Hand. Meine Gordita quittierte dies dankbar mit einem flotten Galopp und dem Jagdgeschwader blieb nur noch der Blick in Gorditas Auspuff. Nach einigen Kilometern führt die Straße durch einen Tunnel zum Embassament de Cúber und vor diesem Tunnel ist ein kleiner Parkplatz mit Aussichtspunkt. Hier wollte ich wieder auf meine Gruppe warten. Auch die Jungens vom Jagdgeschwader hielten dort an und warfen respektvolle Blicke auf meine mit Koffern, Topcase und Tankrucksack im vollen Ornat gekleidete Gordita.

Nur ein paar hunder Meter hinter dem Tunnel führt in einer scharfen Rechtskurve ein kleines Sträßchen links ab zum Puig Major, dem mit 1.436m höchstem Berg Mallorcas. Benutzung mittels Schilder leider verboten, da der Gipfel des Puig Major seit 1958 militärisches Sperrgebiet ist. Mit den auf dem Gipfel unter der Glasfiberkuppel befindlichen Radar-Antennen wird der gesamte westliche Mittelmeerraum sowie Teile von Nordafrika überwacht.

Über die Ma-10 bis Pollenca und über Sa Pobla fand unsere Tagestour beim Hotel ihren Abschluss. Hier angekommen folgten wir unserem Ritual und ließen bei einem "Ankommens-Bier" an der Pool-Bar den Tag Revue passieren bevor wir uns frisch machten und dem Abendprogramm widmeten.


Cap Formentor und Sa Calobra

"Tagestour zum Cap Formentor, anschließend zur Klosteranlage Lluc. Am Nachmittag Fahrt über die Sa Calobra."

Das waren die Eckdaten der heutigen Tour im Katalog von Reisen & Erleben.

Unerwartet hatte unsere Gruppe Zuwachs bekommen. Sabine machte mit einer Freundin Urlaub im Ivory Playa. Dieter bot ihr seinen freien Soziaplatz an und ein Motorradhelm war auch schnell organisiert.

Von Alcudia aus an der Bucht von Pollenca entlang wartete schon gleich der erste Leckerbissen auf uns. Die 13,5 km lange zum Cap führende PM-221 wurde ebenso wie die berühmtere Sa Calobra von dem italienischen Ingenieur Antonio Paretti gebaut - und dafür könnte man ihm noch heute die Füße küssen!

In unzähligen Kurven schlängelten wir uns bis zum ersten Aussichtspunkt dem Mirador Colomer. Es wahr wohl eine gute Entscheidung, diese eigentlich für den gestrigen Sonntag vorgesehene Tour auf den heutigen Montag zu verlegen. Wir waren auch recht früh unterwegs und der Verkehr auf diesem beliebten Touri-Highlight hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen. An der Aussichtsplattform waren wir fast alleine.

Unmittelbar gegenüber dem Parkplatz am Mirador Colomer führt eine schmales Sträßchen noch ein Stück weiter hinauf zum alten Wachturm Talaia d´Albercutx. Die Auffahrt führt über einige Serpentinen und endet unglaublich in einer Garage. Etwas abenteuerlich über außen angebrachte Steigeisen gelangt man durch eine enge Öffnung in den Turm. Aber die Mühen werden von einer unbeschreiblichen Aussicht belohnt.

Natürlich fuhren wir noch weiter bis zu dem am äußersten Ende des Cap Formentor gelegenen Faro de Formentor, dem 210m über dem Meeresspiegel gelegenen Leuchtturm.

 

Über die uns mittlerweile bestens bekannte und immer wieder aufs neue begeisternde Ma-10 tourten wir Richtung Süden. Unseren nächsten Stop legten wir beim Santuari de Lluc ein. Das Kloster ist ein beliebter Wallfahrtsort und gilt als spirituelles Zentrum der Insel. Hier wird die Schutzheilige Mallorcas in Form einer schwarzen Madonnenstatue verehrt.

Nach einer kurzen Besichtigung wartete bereits das nächste Highlight auf uns - die Sa Calobra. Dieses von dem italienischen Ingenieur Antonio Paretti geschaffene Meisterwerk der Straßenbaukunst führte auch bei uns zu wahren Begeisterungsstürmen. Die ca. 14 km lange atemberaubende Serpentinenstrecke schlängelt sich mit ca. 1.000m Höhenunterschied bis zu dem namensgebenden Ort am Meer. Bis 1932 lebten in Sa Calobra nur 32 Menschen und der Ort war nur über den Seeweg oder über einen gefährlichen und beschwerlichen Weg zu Land erreichbar. Warum die Straße überhaupt gebaut wurde, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Wahrscheinlich nicht, um den wenigen Bewohnern den Weg zu erleichtern, sondern eher um den Schmugglern den Zugang leichter zu machen. Fast von jeder Stelle der Ma-2141 sind 4 Straßenbänder zu sehen und Paretti ist es hervorragend gelungen, die Straße in die Landschaft zu integrieren, ohne diese zu verschandeln.

Unten angekommen führte eine schmale Treppe direkt zum Strand und zu einer netten und überraschender Weise nicht überlaufenen Bar / Ristorante. Hier ließen wir bei leckerem Milchkaffee eine ganze Weile die Seele baumeln.

Auch auf der Rückfahrt durften wir wieder im wahrsten Sinne des Wortes die atemberaubende Streckenführung der Sa Calobra erfahren. Kleiner Tipp: kurz hinter Sa Calobra führt in einer scharfen Linkskurve eine kleine Straße rechts ab nach Cala Tuent und zu dem empfehlenswerten und wunderschön gelegenen Restaurante Es Vergeret.

Nach den immer wieder begeisternden Kurven der Ma-10 schauten wir uns auf der Rückfahrt zum Hotel in Pollenca die Pont Roma eine uralte Römerbrücke an.


San Salvador

Nachdem es uns in den vergangenen Tagen immer wieder ins Tramuntana-Gebirge und auf die Ma-10 zog, stand für heute eine Tagestour über Arta und Cala Rajada nach Porto Cristo hinauf zum Santuari de Sant Salvador auf dem Programm.

Über die Ma-12 an Arta vorbei weiter auf der Ma-15 erreichten wir Cala Rajada. Zeitlich passte es zu einem 2. Morgenkaffee und wir fanden ein bezauberndes Plätzchen direkt an einem kleinen Strand bevor wir dem Leuchtturm in Cala Rajada einen Besuch abstatteten. Von hier aus konnten wir am Horizont die Schemen der nur ca. 75km entfernten Nachbarinsel Menorca ausmachen.

Bereits bei der Anfahrt zu Cala Rajada sahen wir in Capdepera auf einem Hügel die imposante Burg thronen. Selbstverständlich mussten wir auch dieser einen Besuch abstatten. Im inneren der Burg befindet sich heute eine eindrucksvolle Greifvogel-Ausstellung. Bekannt wurde dieser Ort u. a. durch den Vertrag von Capdepera. Im Jahre 1231, zwei Jahre nachdem Mallorca erobert wurde, besuchte der König Jaume I Capdepera um auch die Nachbarinsel Menorca zu erobern. Um die Unterwerfung der Araber zu erreichen wandte er folgende Strategie an: Er ließ nachts mehr als 300 Feuer anzünden, so dass man von der Nachbarinsel aus annehmen musste, eine große Armee bereite sich zum Kampf vor. Die Sarazenen wurden von Boten benachrichtigt, die Truppen des Königs wollten Menorca überfallen. In weiteren etlichen Nächten wurden die Feuer entzündet bis die Sarazenen sich schriftlich dem König unterwarfen. Dieses Dokument ist als Vertrag von Capdepera bekannt und man geht davon aus, dass es sich dabei um den ältesten existierenden Friedensvertrag handelt.

Wir bestiegen wieder unsere Maschinen und tourten an der Küste entlang über Porto Cristo weiter nach Portocolom. Portocolom verfügt über den größten Naturhafen Mallorcas.

Zwischen Portocolom und Felanitx zweigt eine kleine Straße ab, die sich kurvig bis auf 500m Höhe um den Puig de Sant Salvador kringelt. Oben angelangt klebt wie ein Schwalbennest die Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador am Berghang. Neben dem Hauptgebäude demonstriert ein imposanter 37m hoher Turm mit einer 7m hohen Christusstatue Kirchenmacht. Die Aussicht von diesem Berg ist einfach nur phantastisch!

Zurück zur Ma-4010 und durch Felanitx fuhren wir auf der Ma-14 Richtung Süden als wir das Hinweisschild zum Castillo de Santueri sahen. Wir bogen ab, folgtem dem schmalen Sträßchen und standen bald darauf vor den Ruinen Burg. Von Besichtigungen hatten wir aber vorerst an diesem Tag genug und so beschränkten wir uns auf ein paar Fotos und fuhren das schmale Sträßchen wieder zurück zur Ma-14.

Die Ma-14 führte uns wieder südwärts und so gelangten wir nach Cala Figuera. Der Ort verfügt über einen idyllischen, fast schon fjordartigen Fischerhafen. Cala Figuera zählt zu den schönsten Fischerdörfern Mallorcas und hier hatten wir auch den südlichsten Punkt unserer Tour erreicht.

So langsam wurde es wieder Zeit, den Rückweg zum Hotel anzutreten. Noch ein Stück westwärts bis nach Ses Salines und dann Richtung Norden ließen wir es auf der Strecke über Campos, Porreres, Montuiri und Sant Joan nach Sineu "laufen". Rechts und links der Straße große landwirtschaftlich genutzte Flächen - ein Kontrastprogramm zu den schroffen Bergen der Serra de Tramuntana im Norden Mallorcas. Schon bald hatten wir wieder unser Hotel erreicht und widmeten uns dem Abendprogramm.


Palma, Sant Elm, Fornalutx und immer wieder die Serra de Tramuntana

Die Mädels und Jungens meiner weißen Gruppe wollten etwas Zeit für einen Bummel durch Palma haben und so fanden wir uns doch tatsächlich auf der Autobahn wieder blush. Normalerweise mache ich wo immer es nur irgendwie geht einen großen Bogen darum und nehme viel lieber kleine und kleinste Sträßchen unter die Räder meiner Gordita - was macht man(n) nicht alles für seine Gruppe winksmiley!

Ich gab meiner Gordita die Sporen und so mischten wir uns schon bald unter die Touris in Palma de Mallorca. Neben der Kathedrale statteten wir auch dem Mercat de l'Olivar der größten Markthalle der Stadt einen Besuch ab. Für mich persönlich verbreiten die Markthallen und Märkte gerade in südlichen Ländern immer einen ganz besonderen Flair. Das Warenangebot und die Betriebsamkeit finde ich einfach nur faszinierend.

Wir hatten in Palma noch einen Auftrag zu erfüllen. Lisa vom "Reisen & Erleben-Headquarter-Orga-Team" hatte einen Wunschzettel für einen Besuch im Hard-Rock-Cafe geschrieben und da wollten wir mal schauen, ob wir den Weihnachtsmann ein wenig unterstützen könnten. Leider waren die Wünsche so aktuell, dass die Ware noch nicht verfügbar war - Schade!

Sant Elm markiert den westlichsten Landpunkt Mallorcas und stand als nächstes Etappenziel auf unserer Agenda. Wohltuend, nach der Hektik und dem Verkehr in der Stadt wieder auf verschlungenen Pfaden durch die Berge unterwegs zu sein. Wir hatten noch nicht genug von den kleinen kurvigen Sträßchen und so fuhren wir durch die Kiefernwälder der Serra de na Burguesa wieder in nördlicher Richtung tiefer ins Tramuntana-Gebirge hinein. Fornalutx, der mehrfach als schönstes Dorf Spaniens ausgezeichnete Bilderbuchort, war unser nächstes Ziel. Im Schatten des Puig Major, Mallorcas höchstem Berg, begeistern die mit goldgelben Bruchsteinen gebauten Häuser, schmale Gassen, Terrassen und verwinkelte kleine Plätze. Bei leckerem Eis ließen wir hier eine Weile die Seele baumeln bis es langsam Zeit wurde, die Rückfahrt zum Hotel anzutreten.

Über die uns mittlerweile bestens bekannte und immer wieder begeisternde Ma-10 ließen wir es diesmal auf der Rückfahrt durch die Serra de Tramuntana ein wenig "krachen" und erreichten schließlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht unser Hotel.


 

Maiwanderung nach Alcudia

Heute am 1. Mai ließen wir die Motorräder ausnahmsweise mal in Reih und Glied stehen und begrüßten den neuen Monat traditionell mit einer Maiwanderung.

Am Strand entlang schlenderten wir die ca. 7 Kilometer nach Alcudia.

Vom Hafen aus bis zur Altstadt von Alcudia ist es dann doch eine ganze Ecke - aber die Mühen lohnen sich. Durch ein Stadttor gelangten wir in die Altstadt und schlenderten durch die engen Gassen.

Dunkle Wolken machten sich am Himmel breit und so zogen wir es vor, mit dem Bus zurück zum Hotel zu fahren. Wahnsinnig schnell gingen die Tage vorbei und unser letzter Abend auf der Insel brach an.


 

Fähre nach Barcelona

Heute hieß es leider Abschied nehmen von Mallorca. Nach der Gepäckverladung im Transportfahrzeug machten wir uns auf den Weg zum Hafen von Palma. Vom Hafen aus hatten wir einen tollen Blick auf La Seu, die Kathedrale von Palma de Mallorca. In Reih und Glied aufgereit mussten wir noch eine Weile warten, bis sich der Bauch der Fähre öffnete und wir unsere Motorräder unter Deck verzurren konnten.

Pünktlich um 12.00 Uhr legte die Tagesfähre ab. Angesichts des warmen Wetters suchte ich mir einen Platz auf dem Sonnendeck.

Am Vorabend hatte ich meiner Gruppe geraten, Badesachen unter die Motorradkleidung anzuziehen oder zumindest mitzunehmen. "Warum das denn?" stand ein Fragezeichen auf so mancher Stirn. "Wir haben einen Pool an Bord!" erwiderte ich, erntete allerdings nur ungläubige und skeptische Blicke mit breitem Grinsen. Da hatte ich mich nun doch ein wenig zu weit aus dem Fenster gelegt. Mit Bernd schlenderte ich abends noch zum Supermarkt und erspähte die Lösung für mein vorschnelles und vorlautes Versprechen. An einem Sonderstand wurden Badeutensilien feilgeboten - und das auch noch zum Sonderpreis! Also erstand ich in dem Supermarkt einen Pool mit Schwimmreifen und Wasserball - zum aufblasen natürlich!

Auf dem Sonnendeck pustete ich den Pool auf und bat meine Gruppe zum selbigen - Versprechen sollte man nunmal auch halten wink. Naja, zugegebener Weise stand der Pool flächenmäßig gegenüber der Ruhezone nicht gerade im ausgewogenen Verhältnis. Aber was solls - wir hatten unseren Spaß. Der Kapitän schaute bei seiner Inspektionsrunde ungläubig herüber und zog kopfschüttelnd von dannen.

Pünktlich um 19:30 Uhr legte die Fähre in Barcelona an. Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, mussten wir uns noch durch den Feierabendverkehr kämpfen und bis nach Malgrath del Mar zu unserem Hotel fahren.


 

Heimfahrt

Nach dem Frühstück und der Gepäckverladung machten wir uns auf den Weg zur 1. Etappe der Heimfahrt. Die Costa Brava wird ihrem Namen "wilde Küste" mit der Küstenstraße voll und ganz gerecht - bei den Kurven kann man sich fast schwindelig fahren. Und auch die Ausblicke sind in keinster Weise zu verachten.

Leider mussten wir bei Girona wieder auf die Autostrada, anders ist die Etappe zeitlich kaum zu schaffen. Auf der spanischen AP-7 und später auf der französischen A9 machten uns heftige Windböen schwer zu schaffen. Da war es schon von Vorteil, dass ich mit meiner Gordita doch schon einige Kilo auf die Waage bringe wink. Teilweise fuhren wir auf schnurgerader Strecke mit einer beachtlichen Schräglage. Bei Uli und Martina setzte ein heftiger Adrenalinschub ein, als eine Böe derart unter die Verkleidung ihres Moppeds blies, dass sich dieses auf die Hinterbeine stellte. Ein Wheelie in Schräglage und bei dem Wind macht nun wirklich keine Freude! Ein Glück, dass Uli die Situation routiniert gemeistert hat und es nicht zu einem Crash kam.

Ein Stück hinter Narbonne bogen wir bei Bézier von der Autobahn ab, um bei den neuf écluses de Fonserannes eine Pause einzulegen. An der Zufahrtsstraße zur Schleusentreppe stand ein blaulichtblinkender Polizeiwagen und ein äußerst mürrischer Polizist wies uns an wir sollten weiterfahren. Also suchten wir uns einen Abstellplatz für unsere Motorräder und gingen die kurze Strecke am Kanal entlang per Pedes. Nach ein paar Metern sahen wir auch den Grund der Sperrung - ein Bagger war in den Kanal gestürzt und wurde gerade geborgen.

Direkt neben den Schleusentreppen gönnten wir uns einen kleinen Imbis und schauten dem beeindruckenden Schleusenvorgang eine Weile zu.

Die letzte Übernachtung dieser Tour fand wieder in Chasse sur Rhone statt und es war leider schon wieder an der Zeit, Abschied zu nehmen. Roman und Olga luden für die letzte Etappe ihr Motorrad wieder in ihren Transporter. Uli und Martina fuhren wie auf der Hinfahrt auf direktem Wege Richtung Heimat und Dieter schloss sich der überschaubar gewordenen "Hauptgruppe" an. Mittlerweile schon zum Ritual geworden: das Dankeschön für den "Backlight" unserer weißen Gruppe. Uli hat mal wieder einen hervorragenden "Job" gemacht!

 

Am nächsten Morgen dann nochmals ein kurzes Tschüss und los ging es Richtung Heimat. Eine Überraschung hatten noch 2 meiner Kumpels von meinem Forum "Moselbikers.de" auf Lager. Bei Nancy sah ich im Vorbeifahren an einer Autobahnauffahrt aus den Augenwinkeln 2 Motorräder stehen. "Die kennst du doch!" fuhr es mir durch den Kopf und gleich darauf konnte ich sie auch schon im Rückspiegel ausmachen. Lambo und Weitzi hatten es sich nicht nehmen lassen, mich in Empfang zu nehmen und uns ein Stück zu begleiten. Kurz hinter der Grenze zu Luxemburg hielten wir mit der Gruppe zur letzten Rast und nun hieß es endgültig Abschied nehmen.

Ich hatte mal wieder eine super Gruppe und eine tolle Woche mit jeder Menge Spaß ist leider viel zu schnell verstrichen.

 

 

 

 

 

 

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