Michelsberg - Brad
Heute wurden die Teilnehmer der Red-Bull-Romaniacs im Gelände gefordert. Im Tal vor dem Wintersportort Paltinis, gleich hinter Rasinari befand sich die äußerst anspruchsvolle Strecke. Hier traf ich dann auch wieder auf Nicoletta & Nico, Adrian, Nicoletta & Hans, Radu, Andy und die anderen, deren Namen ich mir einfach nicht merken konnte – sie mögen mir dies bitte nachsehen!
Andy humpelte anfangs auf 2 Krücken durch das Gelände. Aber nur wenig später war er schon wieder – das rechte Bein ausgestreckt - auf einer Enduro-Maschine im Gelände unterwegs um zwischen den einzelnen Prüfungsstellen zu koordinieren. Er fragte mich, wie mir Rumänien gefällt und ob ich beabsichtige das Land ein weiteres mal zu bereisen. Auf meine Antwort: „Rumänien als Land und die Leute hier sind einfach phantastisch! Überall wo ich hinkam, erlebte ich eine unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Als einige meiner Bekannten hörten, dass ich alleine mit dem Motorrad durch Rumänien fahren würde, schlugen sie die Hände über dem Kopf zusammen und meinten, ich würde bestohlen und ausgeraubt werden und ohne Motorrad – wenn überhaupt – wieder zurückkommen. Von meiner Einstellung her muss ich erst selbst Erfahrungen gemacht haben, um mir überhaupt ein Urteil erlauben zu können. Von daher hatte ich schon vor der Fahrt in keinster Weise Befürchtungen und die Erfahrungen hier übertreffen bei weitem meine Erwartungen! So Gott will, wird diese Tour durch Rumänien nicht meine letzte Tour in diesem Land gewesen sein!“ meinte Andy nur „Ich weiß, dass viele im Ausland Vorurteile und eine falsche Vorstellung von Rumänien haben. Es kommt halt auch darauf an, wie offen man ist und mit welcher Einstellung man unterwegs ist. Und diejenigen mit den Vorurteilen – die brauchen wir hier nicht wirklich!“
Natürlich musste Michel Gau, der irgendwann neben mir stand, sich mit mir ablichten lassen. Michel Gau aus Frankreich ist der Red-Bull-Romaniacs 2006 – Sieger in der Profiklasse. 2007 hatte er sich am letzten Veranstaltungstag in Führung liegend den Arm gebrochen. Auch in diesem Jahr war er vom Pech verfolgt und hatte sich gleich beim Prolog einen Bruch der Hand zugezogen.
Enduro GAU & CURVALLE
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Am liebsten wäre ich auch noch die restlichen Tage der Red-Bull-Romaniacs bis zum 17. dort geblieben, aber so langsam musste ich mich wieder Richtung Westen auf den Weg machen. Ursprünglich hatte ich geplant, von Sibiu aus wieder durch die Südkarpaten ein Stück südlich zu fahren. Adrian riet mir von dieser Strecke ab: „Die ist zwar landschaftlich sehr schön, aber für alleine zu fahren viel zu gefährlich! Teilweise anspruchsvoller Schotter - mit deiner schweren Reiseenduro bist du da schnell mal gestürzt und da kommt den ganzen Tag kaum jemand durch! Ich kann dir nur abraten alleine da durch zu fahren.“
Der Abschied von meinen rumänischen Freunden fiel mir ausgesprochen schwer. Mit ihrer Gastfreundschaft und Herzlichkeit haben sie die Tour für mich zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen!
Ich nahm mir den Ratschlag von Adrian zu Herzen und folgte der DN7 / E68 in nordwestlicher Richtung über Sebes nach Deva. Mittlerweile hatten sich wieder Regenwolken am Himmel breit gemacht, die ihren Inhalt einfach nicht für sich behalten wollten. Von Deva aus ging es dann bei Regen auf der DN76 durch die Westkarpaten bis Brad, wo ich in einer Pension mein Zimmer bezog.
Hier die Ergebnisliste der Red-Bull-Romaniacs2008.