Schäßburg – Hermannstadt – Michelsberg
Morgens holte Adrian mich zum Frühstück ab und anschließend ging es weiter mit der Stadtbesichtigung. Im historischen Zentrum waren viele historische Gebäude mit einer beeindruckenden Architektur zu sehen. Die Renovierung einiger Gebäude erfolgte u. a. mit finanzieller Unterstützung der deutschen Messerschmidt-Stiftung. In Schäßburg ist auch das angebliche Geburtshaus des Vlad III. Draculea – besser als Dracula bekannt – zu sehen.
Als selbstständiger Zahntechniker beschäftigt Adrian 6 Mitarbeiter in seinem Labor. Obwohl er Betriebsferien verordnet hatte, musste er noch kurz in seinen Betrieb. Als „Appetit-Happen“ für die Red-Bull-Romaniacs legte er eine DVD von der 2007er-Veranstaltung ein. Wahnsinn, was die Fahrer da mit ihren Maschinen veranstalteten und kaum zu glauben, über welche Hindernisse die Enduros gescheucht wurden.
Nachmittags fuhren wir dann nach Hermannstadt (Sibiu) – Adrian mit seiner Honda 1000 CBR. Die Moppeds parkten wir auf dem kleinen Ring und bevor wir uns bei einer Tasse Kaffee niederließen schauten wir uns noch einige historische Gebäude auf dem großen Ring an.
Wegen der Red-Bull-Romaniacs waren kaum mehr Zimmer in der Stadt zu bekommen und für die wenigen, die noch verfügbar waren, wurden astronomische Summen verlangt. Zwischendurch griff Adrian immer wieder zum Handy und versuchte etwas außerhalb eine Pension für mich zu finden.
Am Spätnachmittag fuhren wir dann zum Boulevard Corneliu Coposu direkt an der historischen Stadtmauer mitten in Sibiu. Hier sollte samstags der Prolog für die Red-Bull-Romaniacs stattfinden. Von einem mehrstöckigen Gebäude, das seit Jahren im Rohbau steht, wurden wir freudig begrüßt. Über eine steile Rampe kämpften wir uns nach oben und schauten in die strahlenden Gesichter von Detlef, Radu und den anderen, die noch mit dem Aufbau des Parcours beschäftigt waren. Hier lernte ich auch Andy kennen – Sportlehrer in Sibiu und Extremsportler in verschiedenen Bereichen, mehrfacher rumänischer und ex-Weltmeister im Snowboardfahren, verantwortlich für die Organisation der Red-Bull-Romaniacs. Seine Enduro hatte er oben auf der 5. Etage geparkt. Er ließ es sich auch nicht nehmen, extra für meine Fotosammlung eine kleine Kostprobe seines enduristischen Könnens zu bieten. Über eine steile Rampe fuhr er mit der Enduro eine weitere Etage nach oben, quer über das Dach und auf der anderen Seite über eine steile Rampe wieder nach unten.
Von Sibiu aus fuhr Adrian mit mir die ca. 6 km nach Heltau (Cisnadie) zu Nicoletta und Nico. Dort waren wir zum Kaffee auf der Terrasse eingeladen. Neben dem Kaffee tischte Nicoletta leckere Brote und selbstangebaute Bio-Tomaten mit frischem Basilikum auf – einfach phantastisch!
Hier erfuhr ich auch, dass Adrian den Tag über per Handy mit Nicu in Verbindung stand um die Unterkunftsfrage für mich zu klären. Beide ließen es sich nicht nehmen, mich zu der weitere 3 km entfernten Pension in Michelsberg (Cisnadioara) zu begleiten und sich persönlich davon zu überzeugen, dass die Unterkunft auch wirklich in Ordnung ist. Ich war sehr zufrieden mit der Wahl die er für mich getroffen hatte und Nicu freute sich mit einer unglaublichen Herzlichkeit riesig darüber, dass es mir gefiel.