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 Ein paar Hürden

 

 

Wie bei einigen weiteren meiner Touren waren auch diesmal im Vorfeld ein paar Hürden zu nehmen:

Am Ende einer Sonntags-Motorradtour mit Martin P. durch die Eifel meldete sich plötzlich das Getriebe meiner Suzuki VX800 hauptsächlich beim runterschalten in den 3. Gang. Die auf meiner Stirn auftretenden Sorgenfalten sollten berechtigt sein, wie sich bei der Überprüfung des Motors herausstellen sollte: zwei Zahnräder im Getriebe waren defekt. Nach dem Spruch: „Da kann man nichts mehr machen, wenn ich bei der Laufleistung von 50 Tkm den Motor aufmache, bekomme ich den anschließend nicht mehr dicht. Am besten du kaufst einen Austauschmotor oder besser noch gleich ein anderes Motorrad!" entzog ich der Werkstatt meines Vertrauens dasselbige. Schließlich gibt es doch Dichtungen! Durch einen Bekannten kam ich dann zu Oswald den Inhaber der

Fa. Moto-Point

in Brecht – und das ist jetzt die Werkstatt meines Vertrauens. Kurzum in Stichworten: Zahnräder bestellt, Zahnräder im Container irgendwo auf See unterwegs, Liefertermin ungewiss, Motorrad-Tour gefährdet! „Alles nicht so schlimm" meinte Oswald „dann mach ich Dir halt eine Gebrauchtmaschine von mir für die Tour fertig." Auf dieses Angebot brauchte ich dann doch nicht einzugehen. Donnerstag abends kamen die Zahnräder, freitags wurden sie montiert und samstags startete die Tour – also just in time!

 

Die nächste Hürde: Hubi hatte erst kurz vor der geplanten Tour die Prüfung für den Motorradführerschein abgelegt und sich eine Yamaha XJ650 gekauft. Allerdings musste er sich noch Motorradklamotten anschaffen, schob dies aber immer wieder auf und meinte er bräuchte nur in den Laden zu gehen und die hätten da alles direkt in seiner Größe verfügbar. Es lief schließlich darauf hinaus, dass er freitags aus der Eifel nach Trier fahren wollte, eben mal schnell zu Polo rein Klamotten kaufen und bei mir zuhause nächtigen um samstags auch pünktlich zum Tourstart da zu sein. Da Moto-Point in Brecht nur einen Katzensprung von Hubi´s Heim entfernt war, holte ich ihn freitags mit meiner reparierten Maschine ab. Irgendwie sind die Zeiger der Uhr dann immer weiter vorgerückt und als wir endlich in Trier vor Polo´s Türen standen, waren dieselbigen bereits geschlossen. Öffnungszeiten samstags erst ab 10.00 h. Na prima, zu der Zeit wollten wir eigentlich schon einige km unter die Räder genommen haben! „Dann schauen wir eben mal bei Tante Louise rein!" – die Fa. Louis ist in Trier genau gegenüber von Polo. Also bei Louis rein, eine Verkäuferin geschnappt und ab in die Umkleidekabine – nee, nicht mit der Verkäuferin, sondern mit den von ihr offerierten Klamotten. Die Umkleidekabinen waren mit Schwingtüren im Westernstil versehen und noch keine Minute nachdem Hubi dahinter verschwunden war, schwangen die Türen mit einem lauten Knall auf, ein Berg von Klamotten flog hindurch in den Laden und Hubi stiefelte in Unterwäsche mit dem Spruch „Dat is doch alles viel zu eng da drin!" und einem breiten Grinsen im Gesicht hinterher. Die weitere Anprobe fand dann zur allgemeinen Erheiterung mitten im Laden statt. Den verdutzten Gesichtsausdruck der Verkäuferin sehe ich noch immer vor mir. Jedoch nutzte der ganze Einsatz nichts – es war nichts passendes für Hubi dabei. Wir fanden uns schon damit ab, am nächsten Tag erst um die Mittagszeit auf Tour zu gehen. Während der Heimfahrt kam mir dann aber ein Gedanke: Alfred, genannt Alla, hat in etwa die Statur von Hubi und kann derzeit eh kein Motorrad fahren, weil seine linke Hand etwas lädiert ist. Seine Klamotten müssten Hubi eigentlich passen. Das Problem bei der Sache: Alla arbeitete in Frankfurt, hatte seine Wohnung im Elternhaus in Schweich, war am Wochenende aber meist bei seiner Freundin Bärbel in Föhren und die zog gerade in eine andere Wohnung. Schon gut dass es Handys gibt! Noch besser wäre, wenn diese dann auch angeschaltet sind. Allas Handy war ausgeschaltet!. Auch in keiner der Wohnungen waren Alla und Bärbel erreichbar. Nach etlichen Telefonaten und dem „Abklappern" der einzelnen Wohnungen haben wir sie dann letztendlich doch noch im „Alten Weinhaus" angetroffen – da hatten wir allerdings schon Samstag. Um 00:30 h stand nach der Anprobe dann fest, dass wir doch pünktlich die Tour starten konnten.

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